Ahnungslos ging man in das Jahr 1914; niemand dachte, daß es für viele das letzte sein würde. Das letzte Gauturnfest vor dem ersten Weltkrieg fand am 26. Juli in Ötlingen statt. Im Protokoll steht: Als man im Lokal bei bester Stimmung ankam, wurde diese etwas durch die Nachricht gedrückt, daß im Orient zwischen Österreich und Serbien die Kriegsflamme entbrannt ist, und mit düsteren Ahnungen erfüllt ging nun jeder seiner Behausung zu. Bereits acht Tage später, am 3. August, fand im „Adler“ eine Abschiedsfeier mit folgendem Wortlaut im Protokoll statt:
Eine lange, von politischer Gewitterschwüle erfüllte Woche folgte nun auf das schön verlaufene Gauturnfest, und die im Orient entflammte Kriegsfackel drohte mit jedem Tag mehr, auch auf uns überzugreifen, was am Samstag, den 1. August zur Mobilmachung führte. Da nun die meisten Mitglieder schon in den ersten Mobilmachungstagen die liebe Heimat verlassen mußten, um dem Kriegsruf zu folgen, entschloß sich der Vorstand, noch zu einer Verabschiedung zu versammeln, was nun am 3. August im Gasthaus zum „Adler“ der Fall war. Zahlreicher denn je beteiligten sich die Mitglieder an dieser Feier.
Der Vorstand hielt noch eine kleine Ansprache, indem er jedem alles Gute und gesunde Heimkehr wünschte. Unter verschiedenen Gesängen und gegenseitigem Abschied nehmen schloß der Vorstand Berner um 12 Uhr die Feier. Über die Kriegsjahre ruhte die Tätigkeit des Vereins ganz, da die meisten Mitglieder dem Kriegsruf folgen mußten. Die Leitung der Vereinsangelegenheiten führte über diese Zeit der Vorstand Schultheiß Berner und während seiner Einberufung das altbewährte Mitglied Johannes Huber. Da von den zurückgebliebenen Mitgliedern während der ganzen Zeit der Monatsbeitrag erhoben wurde, hielt sich der Verein in finanziellen Dingen auf der Höhe, so daß sämtliche Auslagen bestritten werden konnten. Mit diesen Worten aus dem letzten Protokoll vor dem ersten Weltkrieg endet auch der erste Teil der chronischen Zusammenstellung aus dieser Zeit.