Hauptverein

1905, das Jahr einer neuen Entwicklung des Vereins:

Mittlerweile war der Verein auf über 70 Mitglieder und 15 Zöglinge angewachsen und die turnerischen Aktivitäten wurden erweitert. Sicher haben die gelungenen Veranstaltungen auch dazu beigetragen, daß in der Versammlung am 8. Oktober im „Lamm“ der Entschluß gefaßt wurde, eine eigene Vereinsturnhalle zu bauen. Für den Verein dortmals ein waghalsiges Unternehmen. Aber es ging weiter und zwar Schlag auf Schlag.

Bereits bei der nächsten Versammlung bei Wilh. Höflinger in der „Krone“ wurde beschlossen, Anteilscheine mit zehn Mark zu zeichnen, um die Finanzierung zu sichern. Schon am 28. November 1905 wurde der Turnhallenbau im „Lamm“ vergeben und zwar an den Zimmermeister Kuch mit 10 % Abschlag.

Nach einigen Sitzungen, die fast in einer Woche stattfanden, hatte man die Gelder beisammen und den Plan erstellt. Nun pressierte alles: Jakob Renz wurde aufs Oberamt geschickt um nachzusehen, ob der Plan dort angekommen ist; man traute dem damaligen Schultheiß Höflinger nicht, ob die Unterlagen vielleicht noch auf dem Rathaus liegen. Schon am 10. Dezember erhielt Zimmermeister Kuch 1200 Mark als Vorauszahlung, den Rest bekam er nach Fertigstellung.

Über den Standort oder Platz war man sich allerdings noch nicht einig, denn der Teckwirt Ederle stellte den Antrag, seinen Garten unentgeltlich zur Bebauung zur Verfügung zu stellen. Nach Aufmaß ging es aber zu knapp her, so daß man es dann auf dem Gelände in der Seestraße beließ.

Mit einer gut gelungenen Weihnachtsfeier beendete man am 26. Dezember das Jahr 1905.

Am 26. August 1906 wurde die Turnhallen-Einweihung begangen. Das Protokoll lautet:

Der hiesige Turnverein feierte am 26. August seine Turnhalleneinweihung. Die Feier verlief im gewünschten Rahmen. An der Feier nahmen auch sieben Vereine vom Gau teil.