Hauptverein

DER TURNGAU BLICKT AUF BISSINGEN
1928 - Das Jahr des zweiten Gauturnfestes. Bei herrlichem Wetter fand das Gauturnfest am 19. August 1928 unter großer Beteiligung statt. Schon am Vorabend herrschte emsige Tätigkeit auf dem Festplatz der Lauwiesen. Nachmittags ab 16 Uhr trafen schon viele Teilnehmer und Preisturner ein, ab 18 Uhr war für die auswärtigen Gäste Quartierverteilung durch Vorstand Göhring. Anschließend versammelten sich die Vereinsmitglieder und die in großer Zahl anwesenden Preisturner im Adlersaal zum Festbankett.

Die Musikkapelle Bissingen eröffnete den Abend mit einem flotten Marsch. Die Frauenabteilung aus Neuffen zeigte heitere und stramme Übungen. Die mit Spannung erwartete historische Aufführung des „Pfeiffer von Hardt“ fand allgemeinen Beifall. Am Sonntag, den 19. August, 4 Uhr dröhnten die ersten Böllerschüsse, um 5 Uhr war Tagwache, und um 6 Uhr waren sämtliche Preisturner auf dem Stellplatz zu den Wettkämpfen erschienen. Reges Leben herrschte auf den Lauwiesen vom frühen Morgen an, gegen Mittag waren die turnerischen Wettkämpfe abgeschlossen.

Anschließend fand das Preisschwimmen im Bissinger See statt. Um 13 Uhr setzte sich der Festzug in Bewegung, es nahmen viele Fahnenabordnungen und Turner teil, es war ein herrliches Bild. Am Kriegerdenkmal wurde Halt gemacht, um für die Gefallenen einen Kranz niederzulegen. Anschließend wälzte sich ein Strom von Menschen zum Festplatz. Vorstand Göhring begrüßte die Anwesenden und betonte dabei, daß ein dreifaches Jubiläum gefeiert werde, nämlich das 30-jährige Bestehen des Turnverein Bissingen, das 25-jährige Bestehen des Teck-Gaues und die Wiederkehr des 1.Gauturnfestes des Teck-Gaues in Bissingen.

Georg Merkle wurde anschließend für seine 25-jährige Tätigkeit ein Diplom überreicht. Nach Ansprachen von Schultheiß Berner und der Gauvertreter hielt der vom Otto-Hofmeister-Haus kommende Kreisvertreter Hegele eine zündende Ansprache. Mit dem anschließend durchgeführten Vereinsturnen und weiteren Vorführungen wurde mit der Preisverteilung begonnen. Die hiesigen Preisträger waren in der Oberstufe Fritz Hummel (6. Rang) und Wilhelm Armbruster (8. Rang). Wilhelm Gölz wurde im Sechskampf 20., Karl Schaufler, 23. In der Unterstufe Neunkampf errangen Hermann Dettinger den 2., Karl Schmid den 5. Rang, Wilhelm Braun im 12-Kampf Unterstufe den 15., Karl Walz den 16. Rang, Karl Stiefelmeyer im Schwimmen den 8. Rang.

Um 20 Uhr marschierte der Verein geschlossen in den „Adler“ zum Festbankett und Ausklang. Mit dem Dank an den Vorstand fand das erste Gauturnfest des neuen Turngaues in würdiger Weise seinen Abschluß.

Im Jahr 1929 beschloß man erstmalig, eine Omnibusausfahrt zum Kreisturnfest (heute Landesturnfest) nach Heilbronn zu machen. Da vom Verein keine Turner am Fest beteiligt waren, besichtigte man den Festzug und fuhr anschließend weiter ins Salzbergwerk nach Kochendorf.

Das Jahr 1932 leitete für die Jugendlichen einen turnerischen Abschnitt ein, der begeisterte.

Neben Schnitzeljagden und Ausflügen wurden Geräteturnen und Leichtathletik groß geschrieben. Es wurde auch gearbeitet. Der Beschluß der Versammlung, die Laufbahn auf dem Festplatz auf 100 m zu verlängern, wurde in Angriff genommen. So einfach wie es im Protokoll steht ging es aber nicht, hier war von einem Samstag die Rede. Wochenlang wurde nach der Schule und nach Feierabend gebuddelt. Hunderte von Stoßkarren Erde wurden hinab zu den zwei Pappeln gefahren bis man am Schützenhaus vorbei war.

Aber es hat sich gelohnt, man hatte nun für damalige Verhältnisse einen schönen Sportplatz. Bei der Ausschußsitzung am 20. November wurde einigen Mitgliedern zugestanden, einen Boxkurs in der Turnhalle abzuhalten. Als Boxleiter und Trainer fungierte Karl Bunz.