Im Jahr 1912 befaßte sich der Verein öfter mit der Beschaffung einer Vereinsfahne. In mehreren Versammlungen und Sitzungen, bei denen auch der neue Schultheiß Berner zugegen war, beschloß man, die Fahne bei der Firma Böbel und Michelfelder zu kaufen. Zur Organisation der Fahnenweihe wurden Kommissionen gebildet, um das große Fest, zu dem auch viele auswärtige Vereine eingeladen werden sollten, zu gestalten. Als Festplatz wurden die Gärten von Fritz Goll und Gotthilf Schneider in der Hinteren Straße ausgewählt.
Die Bewirtschaftung wurde um 180 Mark an Küfer Bauer vergeben. Nach vielen Vorbereitungen wurde das Fest am 7. Juli 1912 begangen. Morgens 6 Uhr wurde durch die Stadtkapelle Kirchheim Tagwache geblasen.
Ab 10 Uhr war Konzert auf dem Festplatz. Die Aufstellung des Festzuges erfolgte beim Lokal Richtung Teckstraße. Angeführt von Festreitern, den Festdamen und der Ehrendelegation mit der Fahne ging es durch den Ort auf den Festplatz.
Leider war das Wetter nicht so festlich gestimmt, so daß einige Einschränkungen hingenommen werden mußten. Die Festreden hielten Vorstand Schweizer und Schultheiß Berner. Nachdem die Sängerriege ein Fahnenlied gesungen hatte, wurde die Fahne enthüllt und übergeben. Karl Staib als Fahnenträger trug ein von ihm selbst verfaßtes Gedicht vor. Anschließend überreichte Frl. Ruß im Auftrag der Festdamen eine Schleife als Geschenk. Nachdem die turnerischen Darbietungen wegen des schlechten Wetters ausfielen, zog man sich zum Festbankett zurück ins Lokal.
Tags darauf, am 8. Juli, konnte das Kinderfest nachgeholt werden. Das Wetter spielte besser mit, der Festzug wurde mit Reitern und Festdamen wiederholt, und es konnte auch das turnerische Programm durchgeführt werden. Die Veranstaltung war gut besucht. Abends war Ausklang im Lokal.