Hauptverein

Das Jahr 1907 nahm einen normalen Verlauf. Neben den regelmäßigen Versammlungen und Sitzungen machte man zum ersten Mal am Himmelfahrtstag einen größeren Ausflug nach Wiesensteig. Bereits um 4 Uhr früh ging es los, um rechtzeitig zum Kirchgang dort anzukommen. Nach einer Stadtbesichtigung trat man den Rückweg über Neidlingen - Hepsisau an, wo man wegen der großen Hitze auch Halt machte. Man trennte sich im Lokal. Am 29. Juli besuchte man das Gauturnfest in Weilheim, an dem sich viele Aktive und Zöglinge beteiligten. Am 8. September fand wieder ein Gartenfest mit Preisturnen und italienischer Nacht im Teckwirtsgarten statt. Die Kirchheimer Stadtkapelle begleitete musikalisch den Umzug und spielte am Abend zum Tanz auf.

Im Jahre 1908 ließ man sich etwas Neues einfallen. Zum ersten Mal wurde eine Faschingsball mit Masken-ball im „Adler“ veranstaltet. Im Protokoll heißt es: Der Ball war gut besucht seitens der jüngeren Mitglieder, welche sämtliche maskiert kamen und verschiedene Gesichter und Trachten bei dem Ball sichtbar waren. Auch fehlte es nicht an Damen, aber leider waren von denselbigen nur wenige maskiert. Der Abend wurde mit guter Musik, Tanz und einigen komischen Einlagen und Vorträgen genossen, und nur zu bald wurde es 1 Uhr, wo die Wirtschaft nur ungern verlassen wurde. Am 1. März wurde eine wichtige Ausschußsitzung anberaumt, in der über die Mitbenutzung der vereinseigenen Turnhalle durch die Bissinger Schüler mit der Gemeinde verhandelt wurde. Die Turnhalle mit Turn-platz wurde von der Gemeinde bis zur Erstellung der Schulturnhalle durchgehend benutzt. Sie diente auch anderen Vereinen im Ort, so dem Geflügelzuchtverein für Ausstellungen und der Musikkapelle als Probelokal bis zum zweiten Weltkrieg. Man kann hier von einer großen Vorleistung sprechen, die der Turnverein Bissingen für den Ort und für die Gemeinde erbracht hat.

In der Monatsversammlung vom 17. September 1910 wurde über die Eintragung des Vereins ins königliche Vereinsregister beim Amtsgericht Kirchheim-Teck beraten. Anlaß dazu war eine Stiftung der Deutschen Turnerschaft mit 200 Mark, die unter anderem auch eine Erhöhung der Monatsbeiträge von 20 Pf auf 30 Pf erforderlich machte.

Im Jahr 1911 trat der Verein dem damaligen Teck-Gau des XI. Turnkreises Schwaben sowie der Deutschen Turnerschaft bei. Ferner wurden verschiedene Statutenänderungen vorgenommen; unter Punkt 5 steht im Protokoll: Es soll in dem Statut überall der Name und Sitz „Turnverein Bissingen an der Teck“ gesagt werden.